Am Anfang waren heiße Gruben um die Waag herum, die auch in den kältesten Wintermonaten nicht einfroren und die bereits der urzeitliche Mensch kannte. Ein Zeugnis vom Leben und der Kultur der Urbewohner des Waagtales liefern zahlreiche archäologische Funde. Der wertvollste: Eine kleine über 22.000 Jahre alte aus einem Mammutstoßzahn geschnitzte Statue „die Venus von Moravany“.
Im Jahre 1549 verfasste Juraj Wernher in seinem Buch „Erzählungen über die wundersamen Wässer in Ungarn“ (die Slowakei gehörte 1000 Jahre zu Ungarn) einen Bericht über das künftige Heilbad. Die ersten Lobpreisungen auf das Heilbad Piestany stammen von dem Dichter Adam Trajan.
Von entscheidender Bedeutung für die Modernisierung der Balneologie war Dr. Frantisek E. Scherer, der sich im 19. Jahrhundert als erster Kurarzt niedergelassen hatte. Auf seinen unerschütterlichen Glauben an die Kraft des thermalen Wassers begründete er seine Arztkarriere. Er spezialisierte sich auf die Balneologie, Rheumatologie und Chirurgie. In seiner Praxis wandte er neue, bisher unbekannte, progressive Methoden an. Den Kranken untersuchte er zuerst gründlich und verordnete ihm danach die geeigneten therapeutischen Anwendungen.
Die Blütezeit begann im Jahr 1889 als das Heilbad an die wohlhabende Familie Winter verpachtet wurde. Das Heilbad verdankt der Familie Winter u. a. den Krückenbrecher (das Wahrzeichen des Heilbades), die Modernisierung sowie den Aufstieg zu einem der weltweit bedeutendsten Kurorte. Aus dieser Zeit stammt u. a. das Repräsentationshotel Thermia Palace und das Irmabad, die im Jahr 2006 renoviert wurden.